David Koelliker studiert an der Universität St. Gallen Rechtswissenschaften und wohnt unter der Woche vor Ort und am Wochenende in Luzern. In seiner Freizeit trifft er sich gerne mit Freunden und treibt Sport.
Nasir Rasuli kommt ursprünglich aus Afghanistan und lebt seit drei Jahren in der Schweiz. Er macht momentan ein Praktikum als Detailhandelsassistent und wird im Sommer 2019 dort seine Ausbildung machen.

Bei ROCK YOUR LIFE! St. Gallen haben sich die beiden kennengelernt. «Es habe relativ schnell zwischen uns ‘gefunkt’», sind sich die beiden einig. In diesem kurzen Interview erzählen sie von ihren persönlichen Highlights, dem kulturellen Unterschied und ihren zukünftigen Plänen.

 

Könnt ihr ein paar Anekdoten aus eurer Mentoring-Beziehung erzählen?
David: Da kommt mir sogleich unser Kinobesuch in den Sinn. Es war abgemacht, dass Nasir zuerst seine Hausaufgaben macht und wir als Belohnung ins Kino gehen. Wir haben uns Lara Croft in 3D angeschaut. Es war Nasirs erster Film in 3D und seine Reaktion war genial. Aber wir hatten auch an den Trainings immer viel Spass.
Nasir: Für mich war jedes Treffen super. Wir hatten immer Spass.
David: Ein weiteres Erlebnis war, als ich Nasir zu mir in die WG eingeladen haben und für ihn gekocht habe. Ohne gross zu studieren habe ich spontan Suppe gekocht, Nasirs Reaktion war nicht so gut. Nachher hat er mich eingeladen und ein äusserst schmackhaftes afghanisches Gericht gekocht. Ich konnte meine Suppe nicht auf mir sitzen lassen und habe ihn darauf an Weihnachten zu mir nach Luzern eingeladen. Nach einem feinen Gericht meiner gingen wir anschliessend als ganze Familie auf der Rigi schlitteln.
Nasir: Das Schlitteln hat mir sehr gefallen. Es war das erste Mal für mich. Allgemein habe ich mit David viel zum ersten Mal erlebt.

Wie seid ihr mit dem kulturellen Unterschied umgegangen? Gab es Schwierigkeiten?
Nasir: Für mich gab es keine Schwierigkeiten. Ich habe mit David zum ersten Mal einen Schweizer kennengelernt und das ist super.
David: Grundsätzlich gut. Für mich gab es zwei Aspekte. Zum einen das Erlebnis mit dem 3D-Kino: Für mich war es selbstverständlich, für Nasir die absolute Faszination. Dieses gemeinsame erste Mal etwas erleben, war für mich auch wieder ein erstes Mal – einfach auf eine andere Art. Zum anderen, dass bestimmte Aspekte in der anderen Kultur nicht selbstverständlich sind. Zum Beispiel beim Türöffnen und dem Vortritt.

Schwierigkeiten gab es also keine?
David: Die Sprache war manchmal ein Problem. Aber das haben wir mit dem gemeinsamen Lachen schnell überwunden. Wir fanden immer einen Grund gemeinsam zu lachen, so beispielsweise auf Grund des Ausdrucks «Schwein gehabt» (lachen). Mit Lachen konnten wir sehr viel gemeinsam erfolgreich meistern.

Was nehmt Ihr aus dem Mentoring-Programm mit?
David: Ich habe sicher einmal Nasir als Mensch kennengelernt. Das war für mich der grösste Gewinn des Programms. Mich hat bei RYL! die Eins-zu-Eins-Beziehung fasziniert. Wir haben eine Beziehung aufgebaut und uns beide besser kennengelernt. Das Persönliche stand im Fokus. Nasir ist auch zum kleinen Bruder geworden – im äusserst positiven Sinne. Er ist eine Bereicherung auf allen Ebenen und ich würde ihn wirklich vermissen, wenn er gehen würde
Nasir: Wir haben gemeinsam Deutsch gelernt, uns getroffen und Spass gehabt. Ich habe viele neue Sachen gelernt, vor allem auch Sprichwörter. Ich habe auch ein bisschen Schweizerdeutsch gelernt, aber das ist echt schwierig.

Ihr steht heute noch in Kontakt. Was möchtet ihr noch gemeinsam erleben?
David: Da spreche ich wohl für beide, wenn ich sage, dass wir beide diese Beziehung gerne über RYL! hinaus weiterführen möchten. Dazu gehört, dass wir neben der Rigi als berühmten Berg der Zentralschweiz auch gemeinsam einmal den Säntis als bekannten Ostschweizer Berg bezwingen möchten.
Nasir: Und unbedingt noch einmal schlitteln gehen.