Rainer G. Kirchhofer ist Geschäftsführer der Stiftung FH Schweiz zur Förderung des dualen Bildungswegs und in diversen Vorständen tätig. Bei ROCK YOUR LIFE! war er mehrere Jahre im Beirat und nun als Botschafter tätig.

 

Herr Kirchhofer, warum Sind Sie vom Mentoring-Programm ROCK YOUR LIFE! begeistert?
Grundsätzlich interessieren mich alle Institutionen, die mit ihren Projekten Jugendliche dabei unterstützen ihre Ziele zu erreichen. Hierbei ist RYL! für mich eine Art Kompass, der Jugendlichen die Richtung und Orientierung angibt und sie in einer entscheidenden Phase unterstützt. Ein Alleinstellungsmerkmal bei RYL! ist die vierfache Wirkung: Erstens ist das Programm eine Unterstützung für die Jugendlichen, zweitens kommt es zur Persönlichkeitsentwicklung der MentorInnen, drittes ist das Programm ein Mehrwert für die Unternehmen und Hochschulen, da sie die motivierten Studierenden und Arbeitnehmenden bekommen und viertes zeigt das Programm eine positive Wirkung für unsere Gesellschaft, d.h. beispielsweise eine bessere Integration und weniger Sozialkosten.

Sie waren Beirat und nun Botschafter von ROCK YOUR LIFE!. Können Sie uns einen Einblick in diese Tätigkeiten geben?
Bei der Gründung von ROCK YOUR LIFE! war ich zuerst in operativen Entscheidungen involviert, hatte einen wichtigen Auftrag in der Aufbauphase des Programms und war sicherlich ein guter Türöffner zu den ersten Geldquellen. Auch über meine Kontakte zu Unternehmen und Stiftungen konnte so eine Zusammenarbeit entstehen und das Vertrauen vertieft werden. Ich war schon immer ein Netzwerker und versuchte stets Projekte und Personen miteinander zu verbinden.
Als Botschafter hat man eher die Augen im Aussenbereich und ist weiter weg vom Alltagsgeschäft. Nichtsdestotrotz sollte man immer noch mit Engagement und Herzblut dabei sein. Der Einsatz als Botschafter dient auch dazu Türen zu öffnen und Kontakte zu vermitteln. Ich glaube, der moderne Ausdruck für Botschafter nennt man heute «Influencer» – d.h. zum Beispiel in der Öffentlichkeit gut über RYL! sprechen. Der Botschafter ist auch ein Imageträger, er sollte daher einen Leistungsausweis besitzen, von den Leuten gekannt werden und glaubwürdig sein.

Sie bewegen sich heute auch in der Social Entrepreneur-Welt. Was möchten Sie unseren Mentoring-Paaren hierzu auf den Weg geben?
Mein Credo ist es, den Jugendlichen aufzuzeigen, dass es zahlreiche Wege gibt und man sich nicht immer nur auf ein hohes Einkommen fixieren sollte. Für einen social entrepreneur steht der Gewinn nicht an erster Stelle. Mein Anliegen ist, insbesondere Studierende zu motivieren sich selbstständig zu machen. Ich wünsche mir auch, dass das soziale Unternehmertum mehr an Fahrt gewinnt, sodass das gemeinsame Lernen im Netzwerk stärker gebündelt wird und ein reger Austausch entsteht. Es gibt heute sehr viele interessante Initiativen, aber noch keinen übergreifenden Interessenverband. Jemand sollte diese Rolle übernehmen.

Was ist Ihr RYL! Highlight?
Das ROCK YOUR LIFE!-Programm an sich. Es ist ein gutes Projekt, das in die richtige Richtung zielt und wo sich talentierte Leute zuammenfinden. Ich spüre den Teamspirit, die Kreativität und wünsche mir, dass sich weiterhin viele tolle junge Leute engagieren. Wir leben momentan in einer Gesellschaft, wo wir schauen müssen, dass wir nicht zu sehr nur auf uns selbst schauen. Jedes Engagement ist eine Bereicherung auf den unterschiedlichsten Ebenen. Ich bin der Meinung, dass es nichts Schöneres gibt als sich zu engagieren und jemanden zu unterstützen. Das Ganze soll aber auch mit Spass verbunden sein.

Was wünschen Sie RYL! für die nächsten fünf Jahre?
Dass wir gemeinsam mit den anderen Playern, die im gleichen Sektor tätig sind, an einen Tisch sitzen, uns austauschen und Visionen entwickeln. Auch muss mehr gegenüber öffentlichen Stellen aufgezeigt werden, was für ein Beitrag geleistet wird. Viele Programme – so auch RYL! – sind an einem Punkt, wo sie einen Outcome erreichen, aber die Wirkung ist noch unklar. Wir müssen alle an diesem Punkt arbeiten.